Aktionstag Suchtberatung 10. November 2021

„Suchtberatung wirkt!“ lautet die Überschrift des diesjährigen „Aktionstag Suchtberatung“, zu dem für den 10. November die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) bundesweit aufgerufen hat.

In schwierigen Lebenssituationen bieten Suchtberatungsstellen eine wichtige, vertrauliche Hilfe für Menschen mit Suchtproblemen und deren Angehörige. Suchtprobleme sind kein gesellschaftliches Randphänomen, sondern weit verbreitet. Demgegenüber steht, dass der Öffentlichkeit häufig gar nicht so bekannt ist, dass es Suchtberatungsstellen gibt und welche wichtige Hilfe hier sowohl für den Einzelnen als auch gesellschaftlich geleistet wird, “ erklärt Melanie Borgmann, Vorsitzende der Bremischen Landesstelle für Suchtfragen.

In der Suchtberatung können Suchtprobleme – egal ob es um Alkohol, Medikamente, Cannabis, andere illegale Substanzen, Glückspiel oder Medien geht – offen angesprochen werden. Suchtberatung enttabuisiert und entstigmatisiert das Thema Sucht, über das oft gesellschaftlich viel zu wenig gesprochen wird und bietet damit Raum zur Entlastung Ratsuchender. Dabei stehen die Bedürfnisse des Ratsuchenden im Mittelpunkt: „Viele Ratsuchende wünschen sich Orientierung und Einschätzung des Konsumverhaltens. Manche Ratsuchende wünschen sich eine Konsumreduktion und Hilfe dabei, andere haben eine Abstinenzentscheidung getroffen und benötigen dabei Begleitung, häufig wird auch über die Suchtberatung in weitere Hilfen, wie z. B. Suchttherapie oder in die Selbsthilfe vermittelt, vielen Menschen ist gar nicht so klar, dass wir bei einer Abhängigkeit über eine Erkrankung reden“ so Borgmann.
Die Themen der Suchtberatung sind damit vielfältig und erfordern viel Feingefühl und fachliches Know-How auf Berater:innenseite.

Neben der Hilfe für Betroffene entlasten Suchtberatungsstellen auch die öffentlichen Kassen, denn jeder Euro, der von der öffentlichen Hand in Suchtberatung investiert wird, vermeidet längerfristige gesellschaftliche, deutlich höhere Suchtfolgekosten.
„Suchtberatung wirkt, weil sie als Anlaufstelle für Betroffene bei Problembewältigung frühzeitig hilft und Veränderungsprozesse bei den Ratsuchenden anschiebt – egal ob wir über riskanten, missbräuchlichen oder abhängigen Konsum reden. Suchtberatung ist damit unverzichtbarer Bestandteil unseres öffentlichen Gesundheitssystems. Wir sehen es als notwendig an, dass Suchtberatung als zentrales kommunales Hilfeangebot finanziell unterstützt wird,“ betont Borgmann. Im Land Bremen gibt es Suchtberatungsstellen für stoffgebundene Süchte (legale/illegale Substanzen), Glückspiel und exzessiven Medienkonsum.
Die Beratung ist für die Ratsuchenden absolut vertraulich, in der Regel kostenfrei und richtet sich sowohl an Selbstbetroffene als auch an Angehörige.

Bremen, 09.11.2021